Eine Erfindung, eine Innovation oder auch der Start in die Selbständigkeit kosten Geld. Was aber, wenn das vorhandene Eigenkapital nur knapp oder gar nicht vorhanden ist? Wird die Idee und die Umsetzung daran scheitern? Wir hoffen es nicht, denn es gibt verschiedene Möglichkeiten, um diese Kosten, die teilweise auch recht hoch ausfallen, zu finanzieren. Auch der Staat hilft hier mit. Wir haben die besten Finanzierungsmöglichkeiten für die Selbständigkeit, aber auch die Produktentwicklung zusammengestellt.
Egal, ob es um die Planung eines neuen Projektes oder die ersten Entwicklungskosten, vielleicht auch um die Existenzgründung nach Fertigstellung eines neues Produkts, ein Gespräch mit der Hausbank sollte geführt werden, wenn Kapital für Investitionen oder auch einfach nur Liquidität benötigt wird.
Das klassische Bankdarlehen kann entsprechend den Wünschen angepasst werden, beispielsweise in Form der Laufzeit, einer angepassten Zinsfestschreibung oder auch mit variablen Zinsen, eingeplanten Sondertilgungen sowie passender Tilgung.
Für kurzfristigen Liquiditätsbedarf sind Bankdarlehen grundsätzlich nicht geeignet. Hier sollte ein passender Kontokorrentkredit oder Dispo vereinbart werden, sofern die Rückzahlung innerhalb von 3 - 6 Monaten erfolgen soll.
Für kleines private Darlehen, beispielsweise zur Finanzierung der ersten Entwicklungs- und Prüfungskosten, lohnt es sich auf jeden Fall einen Kreditvergleich zu machen, um das günstigste Angebot zu erhalten.
Je nach Vorhaben und notwendigem Kapital bietet die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) ist die größte Förderbank in Deutschland. Gerade für Existenzgründer, aber auch für die (Weiter-) Entwicklung von Produkten gibt es verschiedene Förderprogramme, die teilweise auch ohne Eigenkapital in Anspruch genommen werden können. Förderdarlehen für die Selbständigkeit oder Produktentwicklung sind meist vom Staat subventioniert, wodurch der Zinssatz deutlich günstiger ausfällt, als bei normalen Bankdarlehen. Bei einigen Förderdarlehen wird zudem eine Haftungsfreistellung oder Bürgschaftsübernahme angeboten, wodurch Finanzierungen ohne Eigenkapital möglich sind.
Förderdarlehen können allerdings nicht direkt bei der KfW beantragt werden, sondern von der Hausbank. Wir können zur Beantragung von Förderdarlehen speziell Sparkassen und Volksbanken empfehlen. Viele Großbanken bieten Förderdarlehen nicht aktiv an, da die Darlehenssummen meist nicht ausreichend hoch sind und die Margen zu gering ausfallen. Schlussendlich entscheidet die Hausbank darüber, ob sie die Finanzierung genehmigt oder nicht. Es gibt keinen generellen Anspruch auf die Förderdarlehen.
Zur Prüfung der Finanzierung benötigt die Bank einen Businessplan, der die Grundlage der Kreditentscheidung bildet. Ist das Vorhaben und die Planung plausibel? Kann der Kreditnehmer das Darlehen auf Basis des berechneten Gewinns auch zurückzahlen? Diese und weitere Fragen prüft die Bank. Sollte das Konzept schlüssig und erfolgsversprechend sein, kann die Hausbank das Förderdarlehen beantragen. Sofern das Förderdarlehen eine Haftungsfreistellung oder Bürgschaft als Sicherheit beinhaltet, wird auch die Förderbank den Businessplan prüfen. Ein gut überdachter und ausgearbeiteter Businessplan ist somit zwingend notwendig.
Die am häufigsten beantragten Förderdarlehen für Existenzgründer sowie innovative Unternehmen haben wir hier zusammengestellt. Es ist aber zu beachten, dass sich die Details der Förderprogramme immer wieder ändern. Die aktuellsten Informationen zu den Förderdarlehen der KfW gibt es selbstverständlich direkt auf der Seite der KfW.
ERP-Gründerkredit - StartGeld
Die Startgeldfinanzierung der KfW ist das klassische Standard-Förderprogramm der KfW. Bis zu 100.000 Euro können beantragt werden, zudem werden 80 % haftungsfrei zur Verfügung gestellt. Das Risiko für die Hausbank beträgt somit nur 20 %, wodurch Finanzierung ohne Eigenkapital möglich sind. Der Zinssatz ist subventioniert und somit für Existenzgründer absolut empfehlenswert.
ERP-Kapital für Gründung
Wenn 100.000 Euro Darlehen nicht ausreichen sollten, steht das Förderdarlehen "ERP-Kapital für Gründung" zur Verfügung. Hier können bis zu 500.000 Euro zinsgünstig finanziert werden. Allerdings wird für dieses Förderdarlehen Eigenkapital benötigt, das in die Finanzierung eingebracht werden muss.
ERP-Gründerkredit
Sollte kein oder nur geringes Eigenkapital vorhanden sein, das Finanzierungsvolumen liegt aber über 100.000 Euro, kann der ERP-Gründerkredit beantragt werden. Dieses Förderprogramm wird normalerweise mit 50 % Haftungsfreistellung beantragt, wodurch das Risiko der Hausbank reduziert wird, was zu einer größeren Wahrscheinlichkeit der Kreditvergabe führt. Der Zinssatz ist nicht fix vorgegeben sondern wird anhand des Ratings (Bonität) sowie der Sicherheiten festgelegt. Je besser das Rating und je mehr Sicherheiten eingebracht werden, desto günstiger wird der Zinssatz.
ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit
Neben den klassischen Gründungsfinanzierungen gibt es für bestehende Unternehmen, die mindestens 2 Jahre am Markt sind, den ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit. Hierfür gibt es verschiedene Kriterien die erfüllt sein müssen. Gerade Unternehmen mit einem Innovations- oder Digitalisierungsvorhaben, sollten sich dieses Programm genauer anschauen.
Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Förderprogramme, die je nach Vorhaben auch interessant sein könnten. Ein Gespräch mit der Hausbank vorab zur Klärung der Finanzierungsmöglichkeiten sowie des richtigen Förderdarlehens können wir nur empfehlen.
Weitere Förderbanken
In vielen Bundesländer gibt es zudem noch weitere Landesförderbanken, wie beispielsweise die L-Bank in Baden-Württemberg oder die LfA Förderbank Bayern. Die Förderprogramme ähneln den Programmen der KfW, teilweise sind diese Darlehen aber noch etwas günstiger, da das Bundesland diese Förderdarlehen zusätzlich subentioniert. Hier sind alle Landesförderbanken aufgeführt.
Die neueste Finanzierungsform, die an Beliebtheit aber auch immer mehr zunimmt, ist Crowdfunding. Auf diversen Internetplattformen werden Projekte, Produkte, aber auch Geschäftsideen vorgestellt, für die Jedermann Geld geben kann. Die Projekte werden meist mit einer bestimmten Summe, die benötigt wird, sowie einer festen Laufzeit hinterlegt. In dieser Frist haben die Interessenten die Möglichkeit, sich an diesen Projekten zu finanziell zu beteiligen. Hierfür erhalten die Geldgeber in den meisten Fällen entweder eine Beteiligung oder auch Güter, in Form von Produkten etc.. Gerade bei Hilfsprojekten ähnelt Crowdfunding einer Spendenaktion, da die Geldgeber hierfür nichts erhalten.
Crowdfunding etabliert sich immer mehr, aber auch speziell regionale Crowdfunding Plattformen sind im Kommen. Hiermit werden hauptsächlich regionale Projekte unterstützt.
Aufgrund der Vielzahl an Crowdfunding-Plattformen empfehlen wir gezielt nach einer passender Plattform zu suchen. Wie auch beim Businessplan gilt auch hier, je besser die Präsentation des geplanten Projekts gestaltet wird, desto wahrscheinlicher ist die Erreichung des notwendigen Budgets.
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