27.08.2018
Der Markt für Cannabis-Produkte wird immer größer
Eine rechtliche Frage, an der sich die Gemüter seit Jahrzehnten scheiden, ist die der Legalisierung von Hanf. Dies betrifft nicht nur den deutschen Rechtsraum. So wird der Erwerb und Konsum von Cannabis in den Niederlanden seit langem toleriert. Ähnliche Versuche in der Schweiz wurden nach kurzer Zeit wieder eingestellt. Eine teilweise Legalisierung ist darüber hinaus in Uruguay sowie in einzelnen US-Bundesstaaten erfolgt. In Deutschland unterliegt der Wirkstoff THC dagegen weiterhin § 1 des Betäubungsmittelgesetzes. Handel und Besitz sind daher weiterhin strafbar. Ausnahmen gelten nur dann, wenn Cannabisprodukte zu medizinischen Zwecken durch einen Arzt verschrieben wurden. Außerdem wird bei einem Besitz von geringen Mengen von einer strafrechtlichen Verfolgung abgesehen. Da das Polizeirecht Ländersache ist, gibt es keinen bundesweit geltenden Grenzwert für eine "geringe Menge". Tendenziell werden auch in diesem Bereich Drogendelikte im Süden der Bundesrepublik schärfer verfolgt als im Norden.
Legale Hanfprodukte auf dem Vormarsch
Hanf ist jedoch weit mehr als eine Droge, sondern ein vielfältig einsetzbarer Rohstoff. Aufgrund dieses Umstands kann Landwirten der Anbau von Hanfpflanzen mit stark reduziertem THC Gehalt genehmigt werden. Diese müssen hierfür strenge Auflagen erfüllen. Trotz dieses hohen Aufwandes lohnt sich die Aufzucht, da der Markt für legale Hanfprodukte immens ist. So brachte etwa Ritter Sport im Frühjahr 2018 als Neuheit eine limitierte Sonderedition "Schoko & Gras" heraus, die sofort riesigen Absatz fand. Die hergestellten 100.000 Tafeln waren in Windeseile vergriffen. In der Firmenzentrale gingen zahlreiche Nachbestellungen ein, die leider alle abschlägig beschieden werden mussten. Auch sonst zeigt ein Blick in die Regale der Hanfläden und ins Internet, dass sich momentan Neuheit an Neuheit reiht. Lutscher mit Hanfgeschmack etwa erfreuen sich großer Beliebtheit. Euphoria Cannabis Lollipops sind allerdings nicht das Einzige, was das Süßigkeiten Regal in diesem Zusammenhang zu bieten hat. Auch Bonbons mit Hanfgeschmack und Cannabis Mint Drops verzeichnen großen Absatz.
Getränke auf Hanfbasis
Gleiches gilt für Kaffee, bei dem zehn Prozent der Bohnen oder mehr durch Hanfsamen ersetzt werden. Hanf wird jedoch nicht nur zur Anregung, sondern auch zu Entspannung genutzt. Auch ohne THC-Gehalt haben Hanfpflanzen diese Wirkung. Hanftee als Kräutertee gehört entsprechend auch zu den Produkten, die sich immer weitere Kreise von Käufern erschließen. Andererseits müssen Konsumenten von Hanfgetränken nicht zwangsläufig auf jedweden Rausch legaler Natur verzichten. Mit Hanfsamen aromatisierter Wodka findet schon seit längerer Zeit mehr und mehr Freunde. Teilweise stellt die Nutzung der Hanfpflanze auch keine Neuheit dar, sondern sie erlebt einfach eine Renaissance. So wurde, bevor zum Brauen in Deutschland fast ausschließlich Gerste verwendet wurde, in früheren Zeiten Bier durchaus auch aus Hanf gebraut. Nach anfänglichen Problemen mit dem Reinheitsgebot ist Hanfbier von der Schweiz aus in den letzten Jahren wieder auf den deutschen Markt vorgedrungen.
Die Zeichen stehen auf Veränderung
Was der Run auf Hanfprodukte belegt ist, dass der Konsum von Cannabis von einem immer kleineren Teil der Bevölkerung als besonders gefährlich eingestuft wird. Je mehr Hanftees und -biere auf den Markt kommen, desto mehr normalisiert sich auch der Umgang mit der rechtlichen Problematik. Hierzu tragen nicht zuletzt auch die guten Erfahrungen im therapeutischen Bereich bei. Ähnliche Erfahrungen machen viele Länder, die in den letzten Jahre dazu übergegangen sind, die Verfolgung von Drogendelikten in Zusammenhang mit THC deutlich zu reduzieren. Außerdem zeigt der Trend in den USA gerade stark in Richtung einer immer weiter gehenden Legalisierung. Entsprechend dürfte es auch in der übrigen westlichen Welt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einem grundsätzlichen Umdenken in dieser Frage kommen.
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