Innovation-News

Mehr als 300 Fälle des Einbruchsdelikts werden jeden Tag in Deutschland dokumentiert, wobei die Bewohner von Ballungsgebieten und Großstädten besonders gefährdet sind. Obwohl die Einbruchsrate in den letzten Jahren leicht zurückgegangen ist, möchten viele Menschen das Risiko, Opfer eines Überfalls zu werden, soweit möglich minimieren. Ein Panikraum, auch Saferoom oder Rückzugsraum genannt, gilt als innovative Technologie gegen Einbrüche. Er kann versteckt in das Wohnkonzept integriert werden und gewährleistet Schutz vor möglicherweise bewaffneten Kriminellen.

Auf den Ernstfall vorbereitet sein

Was sich wie eine actionreiche Erfindung von Filmregisseuren anhört, ist ein in den USA weit verbreitetes Konzept, das mittlerweile auch den Weg nach Deutschland gefunden hat. Ein Panikraum ist ein speziell gesichertes Zimmer, das den Hausbewohnern im Falle eines Einbruchs als Zufluchtsort dient. Im Gegensatz zum Bunker wird er also nicht für eine längerfristige Bewohnung, sondern zur Isolation von Personen bei einer vorübergehenden Gefahr konzipiert. Der Panikraum wird in der Regel in einem gewöhnlichen Zimmer wie beispielsweise dem Ankleidezimmer installiert und so getarnt, dass er von außen praktisch nicht entdeckt werden kann. In seinem Inneren befindet sich eine einfache Kommunikationsmöglichkeit, um die Polizei schnell über den Vorfall zu alarmieren. Da es beim Zusammentreffen von bewaffneten Einbrechern und Hausbewohnern immer häufiger zu schweren Verletzungen kommt, kann ein Panikraum im Fall der Fälle Leben retten.

Nicht nur besonders wohlhabende und einflussreiche Menschen, sondern auch die Haushalte der Mittelschicht können Gebrauch von der Schutzvorrichtung nehmen. Bei Bedarf kann er ergänzend zu anderen Sicherheitskonzepten wie der Alarmanlage oder der Videoüberwachung angelegt werden. Glücklicherweise kommt der Panikraum in vielen Fällen niemals zum Einsatz, trotzdem gibt er seinen Besitzern ein Sicherheitsgefühl, das die Furcht vor Einbrüchen und Raubüberfällen mindert.

Der Panikraum im Portrait

Die Planung und Konstruktion eines Panikraums ist nicht nur während des Bauprozesses möglich, auch bereits bestehende Räume können in der Regel nachträglich mit der Infrastruktur des Saferooms versehen werden. Grundsätzlich kann der Panikraum in jedes Zimmer montiert werden, das einen tragfähigen Fußboden sowie tragende Wände besitzt. Aufgrund ihrer Nähe zum Schlafbereich sind besonders das Ankleide- und Badezimmer beliebte Saferooms, aber auch andere kleine Räume mit guter Erreichbarkeit sind hervorragend geeignet.

Die Rückzugsräume werden mit einer mehrschichtigen Sicherheitswand aus abschirmenden Materialien wie Metall, Kunststoff und Holz ausgekleidet und garantieren daher auch einen größtmöglichen Schutz vor verschiedenen Kalibern. Bei der Konstruktion der Zusatzwand werden zudem Freiräume für Stromleitungen und Lichtschalter sowie ein Finish zum Anstreichen oder Tapezieren eingeplant. Auf diese Weise kann das Zimmer auch abseits von seiner Notfallfunktion vollständig genutzt und frei gestaltet werden.

Der Zugang zum Panikraum erfolgt in aller Regel über eine unauffällig in die Wand integrierte Pocket Door, welche mit einer speziell gepanzerten, elektrisch betriebenen Schiebetür vergleichbar ist. Als Stromquelle dienen hierbei meistens Akkus, sodass die Funktionsweise des Panikraums nicht durch einen Stromausfall beeinträchtigt wird. Für größtmögliche Diskretion wird außerdem stets eine Schallisolierung in den Innenraum eingebaut. Auf diese Weise wird es den Einbrechern zusätzlich erschwert, den Panikraum und die darin befindlichen Personen von außen zu identifizieren.

Kosten für einen Panikraum

Da jeder Panikraum eine individuelle Anfertigung ist, können auch die Preise sehr unterschiedlich ausfallen. Abhängig von Faktoren wie der Größe des Raumes oder der gewünschten Schusssicherheit belaufen sich die Kosten für diese Sicherheitsmaßnahme auf 10.000 bis 70.000 Euro, wobei in den meisten Fällen mit einem Preis zwischen 20.000 und 30.000 gerechnet werden kann.