Das Arbeiten mit Prototypen ist in zahlreichen Branchen und Geschäftszweigen unabdingbar. Sie zeigen die Schwachstellen eines Objektes auf und ermöglichen es, das Design oder die Funktionen zu testen. In der heutigen, schnelllebigen Zeit ist eine schnelle Produktentwicklung besonders wichtig, wenn es darum geht, langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Verschiedene Verfahren im Prototypenbau sorgen dafür, dass Ergebnisse schnell und detailgetreu vorliegen. Doch welche Verfahren und Arten von Prototypen gibt es?
Unterschiedliche Prototypen für unterschiedliche Zwecke
Prototypen können unterschiedlichen Zwecken dienen. Allgemein unterscheidet man zwischen folgenden drei Arten:
Looks Like Prototype
Hier steht einzig und allein das Design, bzw. die User-Experience im Vordergrund. Mit einem solchen Prototyp soll herausgefunden werden, die das Design beim Kunden ankommt und welche Reaktionen der anfassbare Prototyp auslöst. Die Funktionalität hingegen spielt in diesem Fall keine Rolle, vielmehr geht es um Dimensionen, Farben, Wertigkeiten und Oberflächenbeschaffenheiten.
Works Like Prototype
Bei dieser Art von Prototyp geht es um die Funktionalität, das Design hingegen spielt nur eine untergeordnete Rolle. Alle Hauptfunktionen stehen hier zur Verfügung und können vollumfänglich auf ihre Markttauglichkeit getestet werden.
Expierience Prototype
Als dritte Art von Prototyp steht der Experience Prototyp, der eigentlich als eine Kombination aus Looks Like und Works Like Prototyp bezeichnet werden kann. Die Hauptfunktionen werden gemeinsam mit Nutzerführung und Design zu einem Prototyp erstellt, den man sowohl vom Design, als auch von der Funktionalität testen und beurteilen kann.
Zu den Vorteilen, die sich durch die Verwendung von Prototypen ergeben, zählen insbesondere die folgenden:
- kostengünstiges Verfahren, um Produkte zu testen
- schnelle und effektive Präsentation von Entwürfen
- effektive Überprüfung von Design und Funktion
- weniger Konstruktionsfehler und bessere Endprodukte
Folgender Link führt zu ausführlichen Informationen rund um die Vorteile des Prototypenbaus.
Die unterschiedlichen Verfahren
Wenn nicht genau feststeht, wohin die Reise gehen soll, ist es besonders schwer, ein Produkt zu entwickeln. Mit einem Prototypen wird es einfacher, Schwachstellen und Probleme zu erkennen und diese zu beseitigen. Für die Herstellung eines Prototyps werden unterschiedliche Verfahren genutzt. Zu den gängigsten Verfahren im Prototypenbau zählen unter anderem:
Fused Deposition Modelling (FDM)
Bei diesem Verfahren aus dem Bereich des 3D-Drucks wird ein Objekt schichtweise aus schmelzfähigem Kunststoff oder auch geschmolzenem Metall gefertigt.
Laminated Object Modelling (LOM)
Dieses Verfahren baut ein Objekt schichtweise aus Papier auf. In der Regel handelt es sich dabei um Anschauungsmodelle.
Multi Jet Modelling (MJM)
Hier werden flüssige Acryl-Polymere mittels eines Druckkopfes schichtweise auf einer Plattform aufgebaut und unter UV-Licht ausgehärtet.
Polyamidguss
Bei diesem Verfahren werden hochwertige Bauteile aus thermoplastischen Materialien hergestellt. Es eignet sich insbesondere für lunkerfreie Abgüsse und komplexe Formteile.
Selektives Laserschmelzen
Hier wird zunächst Pulver in einer dünnen Schicht auf einer Platte aufgebracht und anschließend mittels eines Lasers umgeschmolzen.
Selektives Lasersintern (SLS)
Bei diesem Verfahren wird das Objekt Schicht für Schicht durch Sintern mit einem Laser aus einem pulverförmigen Ausgangsstoff hergestellt.